Bilder einer Zeitreise hinein in eine kalte dunkle Welt – Dunkle Gänge, enge feuchtkalte Räume, verrostetes Metall, Ketten, die von der Decke hängen – Szenen wie aus einem Horrorfilm. Es ist, wie eine bildliche Reise durch eine für uns fremde Welt – ein beklemmender Ort aus Schatten und Dunkelheit, wie nach einem Bombeneinschlag.
30 Meter unter der Erde verbinden Gänge und Galerien, Hallen, Kasernen, Lagerräume und Werkstätten. Senkrechte Schächte führen zu Räumen an der Oberfläche. Durch haufenweise Dreck und Metallschrott am Boden sind nur vereinzelt Teile von Schienen einer Schmalspurbahn zu erkennen. Eine Oberleitung fehlt, wie auch all jene Kabel, die einst an der Wand und teilweise an der Decke entlang führten, um die Anlage mit Strom zu versorgen.
Es sind die alten Bunker der Maginot Linie, die ich seit mehreren Jahren erkunde. Dabei entstand eine einzigartige Bilderserie von den Relikten des 2. Weltkriegs in der französichen Region Lothringen, die zum Teil hier in meinem Portfolio zu sehen ist.
Einige der Bilder dieser Zeitreise von den Bunkern der Maginot Linie wurden auch im Buchprojekt Die Welt der verlassenen Orte II * veröffentlicht. Erschienen sind die Fotos im Mitteldeutschen Verlag unter der ISBN 978-3-95462-534-5. Der Bildband zeigt die Vielfalt der verlassenen Orte von verschiedenen Fotografen. Das Buch mit den Fotos der Maginot Linie können Sie direkt bei Amazon* bestellen.
Geschichte der Maginot Linie – ganz kurz
Die Maginot Linie wurde vor Beginn des 2. Weltkriegs von Frankreich zum Schutz vor Deutschland errichtet. Der Namensgeber war der damalige Kriegsminister André Maginot. Heute gilt sie bei vielen als eine der größten Fehlinvestitionen der Neuzeit. Meinungen von Insidern hingegen hat sie ihren Zweck, das direkte Einfallen des deutschen Heeres, erfüllt.
Im Grunde war das Model einer starren festen Verteidungslinie, wie man sie aus vorangegangenen Jahrhunderten kennt, zu der Zeit Anfang der 1930er schon überholt und hätte nur mit einer Ergänzung von z. B. Luftwaffe und entsprechend bepanzerten Bodentruppen zum Erfolg führen können. Dafür fehlte aber das Geld und schlicht die Mannschaft, denn man spürte noch die Folgen des 1. Weltkrieges.
Heute sind weite Teile des einst stolzen Verteidigungswalls zerstört oder unzugänglich. Nur einige Festungsanlagen wurden zu Museen umfunktioniert und restauriert. Doch gibt es auch verschüttete Bunker, die zugänglich sind oder in der näheren Vergangenheit begehbar waren.
Auf dem Weg zu den Bildern einer Zeitreise
Wenn man die Zugänge kennt und in das dunkle Reich der unterirdischen Betonbauten eintritt, steht man, wie angfangs beschrieben, in einem völlig dunklen kalten Raum mit beinahe durchdringender Lautlosigkeit.
Meine Fotos zeigen Einblicke in die dunkle Unterwelt dieser Anlagen. Mit verschiedenen Lampen bekommt man Helle in die unterirdischen Stätten und haucht ihnen ein letztes mal „Leben“ ein. Frei nach dem Motto „Wo Schatten ist gibt es auch Licht!“
Mit meiner Serie „Bilder einer Zeitreise“ möchte ich die vergessenen Anlagen für jeden Interessierten bildlich zugänglich machen und auch an diese Zeit erinnern, als Europa von der Gewalt des Krieges gegeiselt wurde.
Mehr zur Geschichte der Maginot Linie
Sie sind interessiert an der Maginot Linie und möchten dieses Thema vertiefen? Werfen Sie einfach einen Blick auf die Artikelübersicht zur Maginot Linie. In mehreren Beiträgen erfahren Sie dort alles über die verschiedenen Bunkertypen, die Geschichte mit dem Kriegsverlauf speziell an der deutsch- franzöischen Grenze und einges mehr rund um die Bunker der Maginot Linie. Eindrücke aus den dunklen Gängen und Räumen der Kriegsanlage stehen in der Portfolio Galerie bereit.
Für Kunstsammler
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Technische Details zu den Maginot Anlagen finden Sie auf den Seiten von Arnault (franz.)
Nice exploration. The serie is precise and well made. Good job.