In der Pferdeszene ist es schon fast eine Glaubensfrage – Brandzeichen oder Chip? Sicher hat alles immer seine Vor- und Nachteile. Doch kennzeichnen muß man Fohlen…
Vor kurzem konnte ich bei einem Fohlenbrennen dabei sein und mich selbst davon überzeugen, wie unproblematisch die Angelegenheit wirklich ist. Es wurde ein Trakehner Fohlen gebrannt.
Hier mein Erfahrungsbericht:
Brandzeichen Trakehner – Fohlen brennen in Frankreich
Im ersten Schritt wird das Eisen erhitzt. Dabei kommt es auf die „richtige“ Temperatur an. Nicht zu schwach erwärmt aber auch nicht zu heiß. Man stellt sich immer vor, dass das Eisen glüht, aber ganz so ist es nicht. Der Brennmeister weiß genau, wann das Eisen die passende Temperatur erreicht hat – Erfahrungswerte. Von glühen kann man dabei nicht sprechen.
In der Zwischenzeit wird das Fohlen in seiner Box vorbereitet, d. h. Halfter an und bereit stehen, das wars. Sobald das Eisen entsprechend themperiert ist, es fängt dann gerade an schwach zu leuchten – geht es ganz schnell.
Der Brandmeister nähert sich der Box und dem Fohlen, hält das Eisen an die entsprechende Stelle am linken Hinterschenkel und drückt kurz für etwa 2 Sekunden?! das heiße Eisen ins Fell.
In diesem Moment hat das Fohlen keinen Zucker gemacht, erst als kurz darauf etwas Rauch aufsteigt findet es das junge Pferd etwas seltsam und schaut sich um.
Mein Eindruck war, dass das heiße Eisen dem Tier kaum etwas ausgemacht hat und einen Schrecken hat es auch nicht bekommen.
Für das Fohlen ist es wirklich nur ein Sekundenerlebnis, dass es in seiner gewohnten Umgebung, wenn nicht als ganz normal zumindest als nicht weiter störend erlebt. Das Brennen hängt ganz vom Erfahrungsstand und der Handhabe des Brennmeisters ab. Dabei gibt es bestimmt gute und weniger gute. Bei diesem Brand war es wohl ein guter Brennmeister.