Die Montagne Bourbonnaise liegen im Südosten der Auvergne. Ihre Berge reichen bis zu einer Höhe von über 1200 m. Die Hänge sind größtenteils dicht bewaldet nur hin und wieder breiten sich saftige Wiesen aus. Die geheimnisvollen Wälder dieser Berge der Bourbonen beherbergen zahlreiche mystische Orte aus der alten Zeit. So finden sich im gesamten Gebiet des Mittelgebirges immer wieder behauene Felsnadeln, die zwischen den Baumwipfeln empor ragen, Opfersteine und auch runde Felsbrocken in die Vertiefungen und Rinnen eingemeiselt wurden.
Mystische Montagne Bourbonnaise
Das größte Mysterium aus den Wäldern dieser Region wurde Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entdeckt. Auf einem Feld um den Weiler Glozel wurden beschriftete Tontafeln zusammen mit einigen Lehmziegeln, Töpfergut und Steinäxten aus dem Magdalénien ausgegraben. Das heißt die Fundstücke stammen aus einer Zeit um 15000 v. Chr. und wären somit der Nachweis für die ersten schriftlichen Aufzeichnungen der Menschen überhaupt. Doch ist dieser Fund immer noch sehr umstritten, wobei neueste Untersuchungen bewießen haben, dass ein Teil der Fundstücke etwa 17000 Jahre alt sind.
Weitere Informationen zu den Schrifttafeln von Glozel
Neben den geschichtlichen und kulturellen Zielen bietet die Gegend eine fantastische Natur und Landschaft, die ihrer mystischen Vergangenheit in nichts nachsteht. Durch die raue Schönheit der zerklüfteten Bergkuppen, den moorigen Hochebenen und den, in den Tälern wild rauschenden Wasserfällen und Flüssen bekommt man bei einer Reise durch die Region immer wieder die vielfältigen Schätze der Natur zu sehen und zu spüren.
Unweit von Vichy, der bekannten Kurstadt mit ihren Heilbädern durchziehen zahlreiche Wanderwege das Mittelgebirge. Der Fernwanderweg GR 3, für Grande Randonnée, schlängelt sich in Nord – Süd Richtung durch das Gebiet. Entlang dieses Hauptweges habe ich zwei kurze und eine etwas längere Tour zusammengestellt.
Die erste Wanderung führt auf den Rocher St. Vincent, einem erloschenen Vulkanschlot, der weit über die Baumkronen reicht und selbst für Kletterer eine Steilwand und mehr bietet. Neben den wenigen Mauerresten einer alten Burg auf seiner Spitze, die auf 920 m liegt, hat man einen herrlichen Ausblick über das Allier Tal und den südlichen Bergen des Bourbonnaise. Bei guter Sicht kann man sogar die Vulkankette um den Puy de Dome erkennen. In unmittelbarer Nähe des Rocher St. Vincent gibt es einige kleinere Vulkanschlote, die es zu erkunden lohnt.
Ein weiteres Highlight im östlichen Teil des Departments Allier ist die Cascade de la Pisserote. Sie wird vom kleinen Flüsschen Barbenan gespeist, der im weiteren Verlauf in die Besbre mündet, die wiederum ein Nebenfluss der bekannten Loire ist.
Zum Wasserfall habe ich zwei Tracks erstellt. Die kurze Variante führt in etwa 5 min vom Parkplatz zur Cascade und anschließend Fluss aufwärts zu einer verlassenen Mühle.
Die zweite Variante ist eine 5 km lange Rundwanderung, die bei dem Gehöft Le Verger beginnt und sich ebenfalls Fluss aufwärts vorbei an felsigen teils mit Heide bewachsenen Hängen zum Wasserfall schlängelt. Im weiteren Verlauf, dem Strom entgegen, hat sich der Fluss an manchen Stellen eine tiefe Schlucht in den Fels gefressen und bildet immer wieder kleine Cascaden.
Das sich verjüngende Tal der Berbenan zeigt sich urig – mit Moos bewachsenen Bäumen und Felsbrocken. An der verlassenen Mühle überquert man das Flussbett und folgt dem Weg in Richtung Norden zum Ausgangspunkt.