Bei Urban Exploration und Urban Decay spricht man vom Verfall von städtischen Strukturen, menschlich geschaffenen Einrichtungen, die ohne deren Pflege von der Natur zurück erobert werden.
Urban Exploration ist das Erkunden dieses städtischen Brachlandes und erfreut sich zusehens großer Beliebtheit.
Subkultur Urban Exploration
Durch das Erkunden solch verlassener, dem Zerfallsprozess freigegebener Architektur entwickelte sich eine Subkultur, genannt Urban Exploration.
Doch ist nicht jeder Urban Explorer gleich. Es können verschiedene Beweggründe im Vordergrund stehen. Die Form der Dokumentation von Anlagen ist weit verbreitet. Dabei geht es sowohl um eine Vor- Ort- Recherche, die meist bauliche Strukturen festhält, als auch ein Sammeln von Informationen über die Geschichte der Anlage und deren ehemalige Benutzer.
Immer häufiger nutzten Leute Urban Exploration als Freizeitbeschäftigung ohne festen Hintergrund. Dadurch kommt es oft zur Störung des natürlichen Zerfallsbildes des Ortes. Zum Leidwesen derer, die an Geschichte und Architektur und vor allem an unberührtem jahrelangem Zerfall interessiert sind.
Gerade letztgenannter Punkt, die Architektur in jahrelangem Zerfall, schafft besonders interessante Gebilde und Szenerien, die man mit Hilfe der Fotografie zur Kunstform erheben kann.
Wind, Wasser und vor allem die Zeit greift Gebäude, Straßen und Anlagen an und läßt nach und nach die Spuren des Zerfalls erkennen. Dieser Alterungsprozess bringt häufig Strukturen, Formen und interessante Szenerien hervor, die man mit der Fotografie in einen kunstvollen Kontext setzen kann.
Der urbane Zerfall, Urban Decay, schafft neue Räume, man könnte sagen Neuerung durch Zerfall. Räume, als würde in diesen Lost Places die Zeit still stehen. Nur Staub, abbröckelnder Putz und moderndes Holz ist in Bewegung und schafft so über Jahrzehnte einen Ort, der unserer Welt fremd zu sein scheint.
Dabei ist die Neuerung als Umnutzung, als eine Art Zweckentfremdung zu verstehen. Langfristig nimmt sich die Natur, den ihr weggenommenen Raum wieder und es ensteht wieder Neues.
Doch gehören verlassene Bauwerke zur Menschheit, wie ihre Geschichte. Auch die Erkundung, Erforschung und Entdeckung bzw. Wiederentdeckung liegt in der Natur des Menschen. In sofern überrascht es nicht, dass es die Urban Exploration Subkultur gibt.
Die Welt ist im Wandel und dabei bleibt vieles zurück, wie die Abandoned Places, die verlassenen Orte unserer Zeit, mit unter ein Kulturerbe.
In meinen Fotogalerien hier auf explorerviews geht es um Urban Decay Photography als Kunstform. Diese zeigen Bilder von verlassenen unwirklichen Orten, die ihre Glanzzeiten hinter sich, ihren Verwendungszenit überschritten haben. Auf eine dokumentarische Vollständigkeit wird bewusst verzichtet, auch um diese Orte zu schützen.